Wo Stadt und Umland aneinandergrenzen, wurde in den 80er Jahren ein Wohngebiet ausschließlich in Plattenbauweise errichtet: Neu-Hohenschönhausen.
Die Bevölkerung des Gebiets nahm in den Jahren vor dem Stadtumbau-Wettbewerb kontinuierlich ab, viele Familien zogen gleich ins Umland.
Rund 90 Prozent der Wohnungen waren 2002 saniert, insgesamt sieben Prozent standen leer " vor allem in den verbliebenen unsanierten Gebäuden. Private Außenflächen wie die Wohnhöfe waren in den Jahren zuvor in großem Umfang aufgewertet worden, die Umgestaltung des öffentlichen Raumes hinkte jedoch hinterher.
Am Prerower Platz entstand ein neues Stadtteilzentrum mit Einkaufscenter, Bibliothek und einem Multiplexkino und verbesserte so wesentlich die vorher wenig entwickelte Infrastruktur.
Probleme
Bis 2010 ist ein weiterer Rückgang der Bevölkerung um mehr als zehn Prozent wahrscheinlich. Insbesondere sinkt die Zahl der Kinder, während der Anteil der Senioren steigt: Neu-Hohenschönhausen wird erwachsen " und verändert seine Altersstruktur.
Entsprechend überreich ist das Gebiet mit Schulen und Kitas ausgestattet. Schon 2002 standen von 26 Kitas sechs, von 23 Schulen drei leer. Langfristig ließ sich absehen, dass dreizehn Kitas und zwölf Schulen überflüssig würden. Die nicht mehr genutzten Bauten zogen Verwahrlosung geradezu an. Gebäude, die als Schule oder Kita erhalten bleiben, mussten dringend saniert werden.
Mit dem S-Bahn-Ring und der Falkenberger Chaussee zerschneiden gleich zwei große Trassen das Gebiet, wirken als Barrieren und sorgen wegen des starken Verkehrs für entsprechenden Lärm.
Fast die Hälfte der leer stehenden Wohnungen waren Dreiraumwohnungen, die weder an Familien noch an Singles gut zu vermieten sind. Mangelnde Sanierung, problematische Grundrisse, fehlende Balkone und nicht vorhandene Aufzüge verschlechterten die Chancen, diese Wohnungen an den Mann oder die Frau zu bringen, weiter.
Strategie
Wie kann man das Gebiet als Wohnort für alle Altersstufen erhalten" - das war die Grundfrage, die sich in dieser Situation stellte.
Die Ideen: Veränderte Grundrisse und bessere Ausstattung der Wohnungen sowie Mieterservice und Dienstleistungen könnten zu diesem Ziel beitragen. Angebote für den Alltagsbedarf, eine Auswahl an gesellschaftlichen und kulturellen Einrichtungen wären nötig, auch der öffentliche Raum müsste attraktiver gestaltet werden. Verschiedene Schwerpunkte innerhalb des Stadtumbaus lassen sich einzelnen Gebieten zuordnen.
Erste Umsetzungsmaßnahmen
Die bisherige Großsiedlungsstrategie wird in Neu-Hohenschönhausen fortgeführt " es bleibt ein Vorranggebiet für den Stadtumbau.
Kurzfristig sollten neun dauerhaft nicht mehr benötigte Kitas, acht Schulen und eine Turnhalle abgerissen und die dadurch gewonnenen Freiflächen neu gestaltet werden.