Springpfuhl/Südspitze - Handlungskonzept für ein barrierefreies, inklusives Quartier

Das Quartier Springpfuhl/Marzahn Südspitze war eins der ersten Gebiete, die Ende der 1970er Jahre im industriellen Wohnungsbaus errichtet wurden. Viele Menschen wohnen seitdem im Quartier, der Alters­durch­schnitt der Bewohnerschaft ist deshalb höher als in anderen Quartieren. In den nächsten Jahren sind knapp 800 neue Wohnungen vorgesehen. Eine Gemeinschafts­unterkunft für Geflüchtete ist bereits neu entstanden. Vor diesem Hintergrund ließ der Bezirk ein Handlungskonzept für ein inklusives und barrierefreies Quartier erarbeiten.

Das Gebiet ist durch grüne Innenhöfe und zwei große Parks geprägt, die jedoch vielerorts Barrieren und Gestaltungsmängel aufweisen. Dazu zählen ungenügende Bordsteinabsenkungen, steile Rampen, fehlende Sitzgelegenheiten und WC-Anlagen im öffentlichen Raum sowie undurchlässige Gebäudezeilen. Außerdem fehlt es an barrierefreien und altersgerechten Wohnungen sowie an Aufzügen und ebenerdigen Zugängen. Auch die öffentlichen Einrichtungen sind nur zu einem geringen Teil barrierefrei.

Erste Neu- und Umgestaltungen bzw. Modernisierungen laufen bereits oder sind geplant; dies betrifft u.a. den Umbau der Kita “Raupe Nimmersatt“, die Spielflächen am Murtzaner Ring sowie den Umbau des Begegnungszentrums MurINKa zu einem Stadtteil- und Inklusionszentrum. Diese Ansätze sind in das Konzept eingeflossen.

Analysiert wurden die Stärken und Schwächen des Quartiers sowie der konkrete Handlungsbedarf im öffentlichen Raum, bei Wohnungen und der sozialen Infrastruktur. Bewohnerinnen und Bewohner sowie bezirkliche und lokale Akteure wurden mit Rundgängen, Fragebögen und Postkarten in die Erarbeitung eingebunden. Die Leitfragen lauteten:

• Was ist unter einem barrierefreien, inklusiven Großsiedlungsquartier zu verstehen? Welche Rahmenbedingungen sind zu schaffen?
• Was sind die Anforderungen an die alltägliche barrierefreie, inklusive Nutzung des Quartiers? Mit welchen Maßnahmen lassen sich Barrieren abbauen und ein attraktiver Wohn- und Lebensraum für alle schaffen?
• Welche Fachressorts und Akteure müssen dafür zusammenarbeiten?

Das fertige Konzept beinhaltet sowohl kurz-, mittel- und langfristige bauliche Maßnahmen als auch übertragbare strategische Ansätze. Zahlreiche Schlüsselmaßnahmen aus allen vier Handlungsfeldern – öffentlicher Raum, Wohnen, Infrastruktur und Inklusion – sind mit Steckbriefen hinterlegt.