Geschichtsparcours General-Pape-Straße

Tafel des Geschichtsparcoures zum "Bauwerk T" in einer Kleingartenanlage

Mit der Eröffnung des Fernbahnhofs Südkreuz im Jahr 2004 hat das nördliche Bahnhofsumfeld mit dem ehemaligen Kasernengelände an der General-Pape-Straße  an Bedeutung gewonnen. Das Gebiet ist in die Maßnahmen des Programms Stadtumbau West einbezogen. Besonders bedeutsam ist das Kasernengelände mit seine gewerblichen und kulturellen Nutzungen.

Um das Areal historisch zu erschließen, wurde 2009 ein Open-Air-Geschichtsparcours angelegt. Er will sichtbare Architekturzeugnisse der Vergangenheit in den Blick nehmen und auf verschwundene Orte und verborgene Spuren aus fast 200 Jahren Geschichte aufmerksam machen.

Anhand von 14 Stationen zwischen General-Pape-Straße im Westen und Gontermannstraße im Osten sowie der Kolonnenbrücke im Norden und dem Werner-Voß-Damm im Süden wird die spannende Geschichte des Geländes nachvollzogen, von der Nutzung als Pferderennbahn um 1840 über die Erschließung durch Eisenbahn und Militär bis zur Mischnutzung nach dem Zweiten Weltkrieg, als hier die Wilhelm-Foerster-Sternwarte ihr Domizil hatte. 

Das Gebiet beiderseits der General-Pape-Straße mit den denkmalgeschützten Kasernenbauten spiegelt beispielhaft Militär- und Technikgeschichte wider: Hier waren die Eisenbahnregimenter stationiert, die als Kolonialtruppen nach Deutsch-Südwestafrika geschickt wurden. Hier befand sich das Versuchsgelände der Luftschiffer, von dem aus der Ballon "Preußen" zu einem sensationellen Höhenflug startete. An der Nordspitze des Geländes zeugt der Betonklotz des Schwerbelastungs­körpers von Hitlers größenwahnsinnigen Umbauplänen für "Germania".

Der Zweite Weltkrieg und die vielfältigen Umnutzungen haben das Areal verändert, doch noch heute lassen sich hier Entwicklungslinien preußischer und deutscher Geschichte anschaulich machen. Darüber informiert auch ein Booklet des Bezirksamtes mit zahlreichen Abbildungen, das begleitend zum Geschichts­parcours herausgegeben wurde. Da eine feste Abfolge der Stationen nicht sinnvoll ist, erhielt jede der 14 Stationen ein Icon zugewiesen. Es erleichtert die Auffindbarkeit der Orte im Begleitheft und verweist auf eine weitere Bedeutungsebene, die sich über den Text erschließt.

Der Geschichtsparcours mit den 30 Text-, Bild- und Orientierungstafeln an 14 historischen Orten  wurde im Januar 2009 eingeweiht. Die Broschüre im Taschenformat ist kostenlos zu beziehen über die Bürgerbüros des Bezirks Tempelhof-Schöneberg..

Informationen

  • Adresse:
    Geschichtsparcours General-Pape-Straße
    12101 Berlin
    Tempelhof-Schöneberg
  • Auftraggeber/Bauherr:
    Bezirk Tempelhof-Schöneberg
  • Planung:
    Museen Tempelhof-Schöneberg in Zusammenarbeit mit Zera (Johanna Muschelknautz, Peter Schultz-Hagen)
  • Gesamtkosten:
    64.000 EUR aus dem Programm Stadtumbau West, inkl. Mittel der EU (EFRE)
  • Realisierung:
    2007 bis 2009

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Projektblatt

  • Doctype: PDF-Dokument (2,7 MB) – Stand: 04/2024

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