Schwerpunktbereich Hellersdorf Nord

Karte des Schwerpunktgebiets Hellersdorf Nord (in Blau)

Im Städtebauförderprogramm Nachhaltige Erneuerung ist das Quartier Hellersdorf Nord einer der sechs Schwerpunktbereiche in Marzahn-Hellersdorf. Seit 2012 wird hier der sogenannte Bildungscampus Kastanie entwickelt. Dazu gehören das innovative Kinderforscher*­Zentrum HELLEUM, die Pusteblume-Grundschule als Quartiersschule, das Nachbarschaftszentrum "Haus Kastanie" mit einer Kita sowie die Sporthalle der Mozart-Grundschule und zukünftig auch die neue Kita am Havelländer Ring. Im Norden befindet sich das frisch sanierte interkulturelle "Haus Babylon". Diese und weitere Projekte zur Stärkung der sozialen Infrastruktur wurden u.a. mit Mitteln der Nachhaltigen Erneuerung (früher: Stadtumbau) realisiert.

Neubauten am Havelländer Ring (Juli 2021)

Seit 2020 habe kommunale Wohnungsgesellschaften wie die GESOBAU AG und die STADT UND LAND auf den Flächen des ehemaligen Stadtgutes Hellersdorf und im näheren Umfeld rund 2.000 Wohnungen errichtet. Deshalb war der weitere Ausbau von sozialen Einrichtungen und die Entwicklung von öffentlichen Grün- und Freiflächen besonders wichtig. Die neuen gemeinschaftlichen Angebote dienen dem Zusammenwachsen der alten und neuen Wohnviertel. Besonderes Gewicht für Familien und Kinder haben Investitionen in hervorragende Bildungsangebote.

Der Ausbau von Kitas, Freizeiteinrichtungen, Straßen, Plätzen sowie Sport- und Grünflächen wird durch zwei städtebauliche Verträge zwischen dem Wohnungsunternehmen GESOBAU AG und dem Land Berlin abgesichert und finanziert, u.a. mit Mitteln aus dem Programm Nachhaltige Erneuerung.

Das historische Stadtgut Hellersdorf

Das Wohnungsbaugebiet rund um das historische Gut Hellersdorf liegt in unmittelbarer Nähe des Stadtteilzentrums Helle Mitte. Das Gut und das Dorf Hellersdorf wurden im 14. Jahrhundert erstmals erwähnt. Es wechselte mehrfach den Besitzer und ging Ende des 19. Jahrhunderts an die Stadt Berlin. In dieser Zeit wurden Ställe, Wirtschafts- und Verwaltungs­gebäude, Arbeiterwohnhäuser und eine Schule gebaut. Mit dem Ende der DDR endete auch die landwirtschaftliche Nutzung des Gutes. In der Folge siedelten sich Gewerbebetriebe an, die zum Teil immer noch aktiv sind. Ein Großteil der Flächen und Gebäude lag allerdings bis 2020 brach. Seit 1993 steht das Gut Hellersdorf auf der Berliner Denkmalliste.

Das neue Wohnquartier Stadtgut Helllersdorf

Das neue Wohnquartier

Rund um das Zentrum des ehemaligen Gutes ließ die städtische Wohnungsgesellschaft GESOBAU AG zwischen Zossener und Cottbusser Straße auf ungenutzten Flächen Wohnungen für rund 3.000 Menschen errichten. Das Denkmalensemble mit seinen historischen Gewerbebauten, ehemaligen Ställen und Wohnhäusern wird saniert und mit weiteren Gebäuden zu einem lebendigen Zentrum für Kultur, Gastronomie und Gewerbe entwickelt. Hier entsteht zurzeit ein Stadtplatz als Treffpunkt für das neue Quartier. 

In Höhe und Verteilung der Baukörper sowie mit kleinen Plätzen, grünen Wohnhöfen und Spielplätzen fügt sich das Neubauquartier in die Struktur der bestehenden Großsiedlung ein. Neben vielen Freiflächen trägt auch die Dachbegrünung zu einer guten Klimabilanz des Quartiers bei. Im neuen Quartier wird außerdem ein umweltfreundliches Mobilitätskonzept umgesetzt: Im Norden und Süden bietet je eine Quartiersgarage die Möglichkeit, das Gebiet vom parkenden Verkehr zu entlasten. Die Wohngebietsstraßen wurden fuß- und fahrradfreundlich angelegt. Neue Verbindungen erleichtern auch den Bewohnerinnen und Bewohnern benachbarter Quartiere den Weg ins Zentrum Helle Mitte. 30 Prozent der Wohnungen werden gefördert und zu Nettokaltmieten von 6,50 Euro vermietet. Zusätzlich wurden zahlreiche Wohnungen an Studierende oder ältere Menschen vermietet, letztere sind barrierearm oder rollstuhlgerecht. 

Baubeginn war 2020. Die ersten Wohnungen wurden 2021 bezogen. Am 23. September 2023 feierte die GESOBAU mit Verantwortlichen aus der Politik, vielen Einrichtungen und Menschen aus der Nachbarschaft die Fertigstellung von sechs der sieben Baufelder mit rund 1.500 Wohnungen.

Das neue Wohnquartier liegt zwischen zwei Quartiersmanagementgebieten. Mit den dort entwickelten Strukturen der Nachbarschaftsarbeit kann das Zusammenwachsen der Bewohnerschaft der „alten Großsiedlungsquartiere“ mit den neu hinzukommenden Bewohnerinnen und Bewohnern gut gelingen.

Übersichtskarte Hellersdorf Nord mit Projekten der Nachhaltigen Erneuerung

Anpassung der Infrastruktur

Um die nötige Infrastruktur für die Bewohner:innen zu schaffen, werden auch weiterhin Mittel der Städtebauförderung genutzt. Eine neue Kita entsteht am Havelländer Ring direkt neben den neuen Sportanlagen des 2015 errichteten Erweiterungsbau der Pusteblume-Grundschule, beide Einrichtungen finanziert aus dem Programm Stadtumbau/ Nachhaltige Erneuerung.

Die beliebte Skateranlage wird mit Mitteln aus dem Investitionspakt Sportstätten als Teil eines geplanten Aktivparks südlich des Gutsgeländes nach Westen verlagert, um Lärmkonflikte zu vermeiden. Als weiteres Element des zukünftigen Aktivparks soll eine Rundlaufbahn mit angelagerten Sportflächen entstehen, die ebenfalls mit Mitteln aus dem Investitionspakt Sportstätten finanziert wird. Die Kleingärten westlich des Gutshauses haben mit einem Gemeinschaftsgarten neue Nachbarn bekommen, der vom Träger Nomadisch Grün gGmbH bewirtschaftet wird. Hier ist auch der Ort für die internationale Erforschung von gesamtstädtischen Ernährungsstrategien (Edible City Network). Das gesamte Quartier soll ein Ort für gesundes und umweltfreundliches Wohnen werden und allen Menschen spannende Begegnungsmöglichkeiten bieten.

Projekte der Nachhaltigen Erneuerung und weitere Meilensteine

Siehe Karte oben und Karte als PDF

Laufende Projekte der Nachhaltigen Erneuerung

  • Spielplatz unter blühendem Obstbaum

    Der Garten am Haus Babylon im März 2024

    Haus Babylon - Außenanlagen

    Das ehemalige Kitagebäude des interkulturellen Zentrums „Haus Babylon“ wurde bis 2021 umfassend saniert. Nach Abschluss der Hochbauarbeiten werden seit dem Frühjahr 2023 die Außenanlagen neu gestaltet. Weitere Informationen zu: Haus Babylon - Außenanlagen

  • Grafik: Mehrgliedriger Betonbau mit kleiner Kuppel

    Perspektive des HELLEUM II

    Jugendforscherzentrum HELLEUM II

    Das Kinderforscherzentrum HELLEUM ist seit seiner Eröffnung 2012 ein Ort des forschenden Lernens und der Verbreitung von Lernwerkstatt-Methoden. Die aus dem Stadtumbau finanzierten Außenanlagen bieten Raum für spielerische Erfahrungen mit den Naturgesetzen. Es wird bis 2023 um ein Jugendforschungszentrum erweitert. Weitere Informationen zu: Jugendforscherzentrum HELLEUM II

  • Baugerüst vor zweistöckiger Fassade, unten Holz, oben schwarz mit rundem Fenster im OG

    Kita Havelländer Ring

    Im Bereich Kastanienallee/Gut Hellersdorf entstehen aktuell ca. 1.200 Wohnungen. Der benachbarte Bildungscampus Kastanie wird nun durch eine neue Kita in besonders nachhaltiger Bauweise ergänzt. In den letzten Jahren wurden hier schon das HELLEUM, die Pusteblume-Grundschule und das Haus Kastanie gefördert. Weitere Informationen zu: Kita Havelländer Ring

  • Impression des zukünftigen Stadtplatzes

    Skizze des zukünftigen Stadtplatzes

    Stadtplatz Gut Hellersdorf

    Auf dem Gelände des ehemaligen Stadtgutes Hellersdorf entsteht aktuell mit Mitteln aus dem Programm Nachhaltige Erneuerung im Einklang mit dem Denkmalschutz ein multifunktionaler Stadtplatz mit Fontänenfeld als attraktiver Treffpunkt für die Nachbarschaft. Weitere Informationen zu: Stadtplatz Gut Hellersdorf

Weitere aktuelle Schlüsselprojekte in Hellersdorf Nord

Kinder an einer doppelten Halfpipe

Aktivpark Hellersdorf

Der wachsende Bedarf an Sportmöglichkeiten jenseits des Vereinssports war ausschlaggebend für die Aktivpark-Idee. Im Sinne eines "grünen Sport- und Freizeitbandes" sollen entlang der Kastanienallee vorhandene Sport-, Schul- und Freiflächen um weitere Sport- und Bewegungs-Angebote ergänzt werden. Der Libertypark wird nach Westen an die dortige Parcourfläche verlegt. Im Förderprogramm Nachhaltige Erneuerung wurde dazu eine Machbarkeitsstudie erstellt. Einzelne Projekte, wie der Zirkus Maximus und die Verlagerung des Skateparks, werden mit Mitteln aus dem Bund-Länder-Programm „Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten“ umgesetzt.

Erweiterung des Kieztreffs im FamilienHaus Kastanie

2023 bis 2024 wurde das FamilienHaus Kastanie mit Fördermitteln aus dem Baufonds im Programm Sozialer Zusammenhalt um- und ausgebaut. Durch die Erweiterung des Kieztreffs im Erdgeschoss ist ein Begegnungszentrum für alle Generationen mit einem breiten kulturellen Angebot, wie Tanz- und Musikveranstaltungen und Festen entstanden. Der Kiezgarten verbindet das FamilienHaus Kastanie mit dem HELLEUM und dem Gut Hellersdorf und den dort geplanten Einrichtungen für das alte und das neue Wohngebiet.

Stand: April 2024