Gestaltung eines Vorplatzes am Zentralfriedhof Friedrichsfelde

Der Eingang zur "Gedenkstätte der Sozialisten" und zum Zentralfriedhof Friedrichsfelde liegt an einer großen, leeren Fläche ohne Fußwege. Anhänger, Camper und andere Fahrzeuge waren hier abgestellt. Dieser wichtige Ort, über den auch eine Fahrradroute zum Landschafts­park Herzberge verläuft, wird ab 2024 als Stadtplatz für die Nachbarschaft und als repräsentativer Vorplatz gestaltet, auf dem sich alljährlich im Januar tausende Menschen zur Gedenkdemonstration für Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht versammeln.

Für die Neugestaltung mit Mitteln aus dem Programm Nachhaltige Erneuerung veranstaltete der Bezirk Lichtenberg 2021 ein Gutachter­verfahren mit fünf eingeladenen Landschaftsarchitekturbüros, aus dem der Entwurf des Büros Franz Reschke Landschaftsarchitektur GmbH zur Realisierung ausgewählt wurde.

Die weitläufige Fläche soll optisch verkleinert werden. Ziel ist ein repräsentativer, ruhiger Stadtplatz für alle. Durch Baumreihen wird der Kfz-Verkehr vom Fuß- und Radverkehr getrennt. Das Parken wird in Zukunft auf die Südseite beschränkt sein. Der Parkplatz und die Zufahrt zur August-Bebel-Straße entlang der S-Bahn werden deutlich abgegrenzt. Menschen aus der Nachbarschaft sowie Besucherinnen und Besucher können sich so ohne Durchgangsverkehr auf dem größeren Teil des Platzes erholen. Insgesamt werden 30 Exemplare verschiedener an den Klimawandel angepasster Baumarten gepflanzt, sodass die sich derzeit im Sommer stark aufheizende Fläche wieder für alle nutzbar ist.

Die Bäume geben den Blick auf das unter Denkmalschutz stehende Ensemble des Friedhofseingangs und die dahinter sichtbaren Grab- und Gedenkstätte frei. Unter den Bäumen werden an der West- und Südseite des Platzes langgestreckte Bänke sowie einzelne Hocker angeordnet. Große Muldenbeete fangen das Niederschlagswasser auf, um die Kanalisation zu entlasten. Insgesamt werden 1.250 Quadratmeter Asphalt und Pflaster entsiegelt. In der Mitte des Platzes wird eine große, flache Senke angelegt, in der das Regenwasser langsam versickert. 

Geplant ist, das vorhandene Granitpflaster geglättet neu zu verlegen, um die Begeh- und Berollbarkeit zu verbessern. Ein Fußweg von der Bus­halte­stelle sowie ausreichende Beleuchtung sind ebenfalls vorgesehen.

Der neue Stadtplatz kann so schon bald zu einem Treffpunkt für Eltern und Kinder des benachbarten Kindergartens Gudrunstraße werden oder einen attraktiven Ausgangspunkt für einen Spaziergang über den Friedhof oder zum Landschaftspark Herzberge bilden.