Das Fördergebiet Tiergarten-Nordring/ Heidestraße zwischen dem Charlottenburger Verbindungs- und dem Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal umfasst weite Teile der Moabiter Insel. Bis auf das Poststadion und den Fritz-Schloß-Park überwiegen gewerblich genutzte Flächen und untergenutzte Bahnareale.
Gebietscharakteristik
Das Fördergebiet umfasst sehr verschiedene räumliche Teilbereiche. Der Bereich zwischen dem Spandauer Schifffahrtskanal und der Lehrter Straße rückt aus der einst West-Berliner Randlage wieder in den Kernbereich der Innenstadt. Auf den ehemaligen Bahn- und Brachflächen entwickelt sich das neue Stadtquartier „Europacity“.
Westlich davon, rund um die Park- und Sportanlagen am Poststadion, erfolgt eine vielfältige Weiterentwicklung und Ergänzung der bestehenden Stadt. Im nördlichen Teilbereich an der Siemens- und Quitzowstraße vollzieht sich ein gewerblicher Strukturwandel. Der im Westen Moabits gelegene Industrie-, Gewerbe- und Wohnstandort ist durch gründerzeitliche, teilweise denkmalgeschützte Industriebauten gekennzeichnet. In den 1990er Jahren von erheblichem Leerstand betroffen, ist mittlerweile eine zunehmende Investitionstätigkeit und steigende Nachfrage durch produzierende, Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe verschiedener Branchen erkennbar.
Informationen
Gebietsfestlegung: 29.11.2005
gemäß § 171b BauGB
Gebietsgröße: 264 ha
Einwohner: 14.300 (Stand 12/2019)
Bewilligte Programmmittel seit Gebietsfestlegung:
24,9 Mio. Euro (Stand 04/2020)
* Die Karte zeigt die laufenden und die abgeschlossenen Bauprojekte. Die nicht-investiven oder in Planung befindlichen Projekte sind der Projektübersicht zu entnehmen. Siehe Pläne/Grafiken (Link unter der Überschrift)
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Entwicklungsziele, Leitbild
Das Fördergebiet birgt aufgrund seiner zentralen Lage ein großes Potenzial zur Entwicklung und Qualifizierung als Arbeits- und Wohnort. Die in diesem Raum stattfindenden weitreichenden städtebaulichen Entwicklungen werden von impulsgebenden Projekten flankiert. Die durch die Teilung der Stadt entstandenen Brüche im Stadtraum werden überwunden. Damit einher geht eine städtebauliche Neustrukturierung sowie eine Modernisierung und Neubestimmung der vorhandenen Freiräume. Zur Anbindung der neuen Quartiere an die bestehenden Wohngebiete werden neue Wegebeziehungen geschaffen. Moabit West und der Bereich des Nordrings sollen als Industrie- und Gewerbestandorte gesichert und weiterentwickelt werden.
Beteiligung
Partizipation der Nutzerinnen und Nutzer, von Interessierten und Betroffenen ist ein essentieller Bestandteil vieler Maßnahmen im Fördergebiet, um Expertenwissen für eine erfolgreiche Umsetzung zu nutzen. Eindrucksvolle Beispiele sind die Beteiligung der Schülerschaft der Heinrich-von-Stephan-Gemeinschaftsschule an der Auswahl von Spielgeräten und Gestaltungselementen für den Schulhof sowie an einem Graffiti-Projekt in Zusammenarbeit mit Street-Art-Künstler*innen. Die entsprechenden Auflagen aus den Leitlininen für die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern an Stadtentwicklungsprozessen fanden bereits intensive Anwendung.
Stand des Verfahrens und Ausblick
Mit Blick auf den demografischen Wandel, Klimaschutz- und Klimaanpassung sowie den wirtschaftlichen Strukturwandel wurde das ISEK 2016 fortgeschrieben. Zentrale Projekte werden zukünftig der Infrastruktur-Komplex an der Rathenower Straße, die Heinrich-von-Stephan-Gemeinschaftsschule sowie der Fritz-Schloß-Park sein. Die Verknüpfung bestehender und neuer Stadtquartiere wird ausgebaut, weitere Fuß- und Radwegeverbindungen und Grünzüge sollen entstehen. Im ISEK werden auch Projekte für die Umsetzung vorgeschlagen, die sich am Rand des Fördergebiets bzw. dessen angrenzenden Bereichen befinden, wie z.B. im Nahraum Bremer Straße.